Der vollständige Leitfaden zur Entschädigung der Eierspende

Die Eierspende ist ein wichtiges Thema in der Reproduktionsmedizin. Viele Frauen in Deutschland interessieren sich dafür, anderen bei der Familienplanung zu helfen. Dieser Artikel beleuchtet die wesentlichen Aspekte der Eierspende, von den Voraussetzungen bis zur Vergütung.

Wie wird man Eierspenderin in Deutschland?

Um Eierspenderin zu werden, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein. In der Regel sollten Spenderinnen zwischen 18 und 35 Jahre alt sein und über eine gute körperliche und psychische Gesundheit verfügen. Ein ausführliches Gesundheitsscreening ist obligatorisch. Zudem wird oft ein abgeschlossener Kinderwunsch vorausgesetzt. Interessentinnen sollten sich an spezialisierte Kinderwunschzentren wenden, die eine umfassende Beratung anbieten.

Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten für die Eierspende?

In Deutschland ist die Eierspende gesetzlich verboten. Das Embryonenschutzgesetz untersagt die Entnahme von Eizellen zu anderen Zwecken als der Herbeiführung einer Schwangerschaft bei der Frau, von der die Eizellen stammen. Viele deutsche Paare reisen daher ins Ausland, um eine Eierspende in Anspruch zu nehmen. Beliebte Ziele sind Spanien, Tschechien und Dänemark, wo die Eierspende legal ist.

Wie läuft der Prozess der Eierspende ab?

Der Ablauf einer Eierspende im Ausland umfasst mehrere Schritte. Zunächst erfolgt eine hormonelle Stimulation der Eierstöcke der Spenderin. Nach etwa zwei Wochen werden die gereiften Eizellen unter Narkose entnommen. Diese werden dann mit den Spermien des Wunschvaters befruchtet und der Empfängerin eingesetzt. Der gesamte Prozess wird medizinisch engmaschig überwacht und dauert etwa 4-6 Wochen.

Welche Risiken und Nebenwirkungen sind mit der Eierspende verbunden?

Die Eierspende ist generell ein sicheres Verfahren, birgt aber wie jeder medizinische Eingriff gewisse Risiken. Mögliche Nebenwirkungen der Hormonstimulation sind Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen oder Übelkeit. In seltenen Fällen kann es zu einem Überstimulationssyndrom kommen. Die Eizellentnahme selbst birgt ein geringes Risiko für Blutungen oder Infektionen. Eine umfassende Aufklärung und sorgfältige medizinische Betreuung sind daher unerlässlich.

Wie hoch ist die Entschädigung für Eierspenderinnen?

Die Höhe der Entschädigung für Eierspenderinnen variiert je nach Land und Klinik. In Spanien beispielsweise liegt sie oft zwischen 900 und 1.200 Euro pro Spende. In Tschechien oder Griechenland können es 500 bis 1.000 Euro sein. Es ist wichtig zu betonen, dass es sich hierbei um eine Aufwandsentschädigung handelt, nicht um eine Bezahlung für die Eizellen selbst. Die Entschädigung soll den Zeitaufwand, eventuelle Verdienstausfälle und Unannehmlichkeiten ausgleichen.


Die Eierspende ist ein komplexes Thema mit vielen Facetten. Neben den medizinischen und finanziellen Aspekten spielen auch ethische und psychologische Fragen eine wichtige Rolle. Spenderinnen sollten sich der Tragweite ihrer Entscheidung bewusst sein und sich umfassend informieren. Empfängerpaare müssen sich mit rechtlichen und emotionalen Herausforderungen auseinandersetzen. Eine professionelle Beratung ist für alle Beteiligten unerlässlich.

Land Durchschnittliche Entschädigung Besonderheiten
Spanien 900-1.200 EUR Anonyme Spende, große Auswahl an Spenderinnen
Tschechien 500-1.000 EUR Kostengünstigere Option, kurze Wartezeiten
Dänemark 1.000-1.500 EUR Nicht-anonyme Spende möglich, hohe Erfolgsraten
Griechenland 600-1.000 EUR Gute medizinische Standards, attraktive Preise

Preise, Raten oder Kostenabschätzungen in diesem Artikel basieren auf den neuesten verfügbaren Informationen, können sich jedoch im Laufe der Zeit ändern. Vor finanziellen Entscheidungen wird eine unabhängige Recherche empfohlen.


Welche Vor- und Nachteile hat die Eierspende für alle Beteiligten?

Die Eierspende bietet sowohl Vor- als auch Nachteile. Für Empfängerpaare eröffnet sie die Möglichkeit, trotz Unfruchtbarkeit ein Kind zu bekommen. Spenderinnen können anderen helfen und erhalten eine finanzielle Entschädigung. Allerdings müssen sich Spenderinnen den Risiken des Eingriffs stellen. Empfängerpaare müssen mit der genetischen Nicht-Verwandtschaft umgehen. Ethische Bedenken bezüglich der Kommerzialisierung der Fortpflanzung bleiben bestehen. Eine sorgfältige Abwägung aller Aspekte ist für alle Beteiligten wichtig.

Die Eierspende ist ein komplexes medizinisches und ethisches Thema. Sie bietet unfruchtbaren Paaren neue Hoffnung, wirft aber auch viele Fragen auf. Eine umfassende Beratung und sorgfältige Überlegung sind unerlässlich. Die rechtliche Situation in Deutschland bleibt restriktiv, während andere europäische Länder liberalere Ansätze verfolgen. Unabhängig von persönlichen Entscheidungen bleibt die Eierspende ein wichtiger Bestandteil der modernen Reproduktionsmedizin.

Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und sollte nicht als medizinischer Rat verstanden werden. Bitte konsultieren Sie einen qualifizierten Arzt für eine persönliche Beratung und Behandlung.

Die in diesem Artikel geteilten Informationen sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell. Für aktuellere Informationen führen Sie bitte eigene Recherchen durch.